DAS AUSBILDUNGSSCHIFF
SCHLEPPER MWB - FÖHR
Der französische Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry sagte einmal: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Ein Satz so recht nach dem Geschmack der MWB-Geschäftsführer Hermann Ruff und Hermann Lange. Denn für sie bedeutet Ausbildung mehr als nur reine Wissensvermittlung. Ihnen geht es darum, dass die jungen Mitarbeiter ihren Beruf buchstäblich mit allen Sinnen erfassen, um so auch die Firmenphilosophie vom MWB zu verinnerlichen. Nämlich den Mut zu haben, sich konsequent weiterzuentwickeln, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu vergessen.
Der MWB-Nachwuchs soll sich daher nicht nur hervorragend mit der Schiffsbetriebstechnik auskennen, sondern auch die Besonderheiten der Antriebstechniken und Systeme von der Pike auf lernen. Und zwar dort, wo sie zum Arbeitsalltag gehören. Aus diesem Grund hat das Unternehmen 2012 den ehemaligen Schlepper „Föhr“ erworben. Das 50 Jahre alte Schiff wurde aufwändig instandgesetzt und wird nun unter dem Namen „MWB-Föhr“ für Ausbildungszwecke genutzt. Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung weiß das Unter-nehmen, dass die heutigen integrierten Kontroll- und Überwachungssysteme, die sämtliche schifftechnischen Daten einschließlich der Warn- und Alarmfunktionen auf mehreren Hightech- Displays abbilden, in ihrer Komplexität nur zu erfassen sind, wenn man bereits praktisch an ihnen gearbeitet hat.
An Bord lernen die angehenden Industrie- und Konstruktionsmechaniker deshalb, welche Abläufe beim Arbeiten auf hoher See zu beachten sind. An einem 1000-PS-starken Hauptmotor vom Typ MaK 424 AK mit offenen Zylinderköpfen wird beispielsweise das sogenannte Betriebsklar-Machen geübt. Dazu zählen selbstverständlich auch sämtliche anfallenden Reparaturen, die vor Ort unter Anleitung durchgeführt werden. Ein absolutes Muss für alle Auszubildenden ist der Umgang mit der Emergency Diesel Engine. Dieser Notdiesel muss im Ernstfall von Hand gestartet werden.
„Learning by doing“ gilt auch für den Umgang mit den beiden Bordstromaggregaten vom Typ MWM RHS 518 D.
Sie decken den gesamten Strombedarf des Schleppers ab. Hierbei werden den Auszubildenden die Inbetriebnahme, das Herstellen der Schaltkreise sowie das Parallelfahren beider Aggregate übermittelt. Die Grundlagen der Wartung und Reparatur haben sie zuvor an Land erworben. Dank seiner schwimmenden Lehrwerkstatt stellt das Unter-nehmen sicher, dass der hohe Standard, für den MWB bekannt ist, auch zukünftig überall garantiert wird. Mit dieser gelungenen Kombination aus traditioneller Seefahrt und modernem technischen Know-how setzen die Wilhelmshavener neue Maßstäbe im Bereich Ausbildung.
Antriebsmotor Typ: MAK 424 AK Baujahr 1961, 1000 PS bei 425/min
E-Dieselaggregat 1 und 3, Typ MWM RHS 518 D Baujahr 1961, 96 PS bei 1800/min
Antriebsmotor MAK 424 AK, Turbolader / Abgasanlage, Hilfsdiesel2 Hafendiesel Typ AKD 112 Z, 12,5 PS bei 1200/min, Feuerlöschaggregate
Wellentunnel. Vom Ausgang Renk-Wendegetriebe, Typ SWUF 56 v. K. Baujahr 1961
Antriebsmotor. Abtriebsseite zum Getriebe
Schiffsmesse. Eine Mischung aus Esszimmer und Wohnzimmer. Zusätzlich werden hier auch gelegentlich Schulungen oder
Besprechungen abgehalten